Neurologische Manifestationen von Krankenhauspatienten mit Coronavirus-Krankheit 2019 in Wuhan, China

Hussin A. Rothana, Siddappa N. Byrareddy

Neurologische Manifestationen von Krankenhauspatienten mit Coronavirus-Krankheit 2019 in Wuhan, China

Ling Mao, Huijuan Jin, Mengdie Wang, Yu Hu, Shengcai Chen, Quanwei He, Jiang Chang, Candong Hong, Yifan Zhou, David Wang, Xiaoping Miao, Yanan Li, Bo Hu

JAMA Neurol. 2020. April 10. doi: 10.1001/jamaneurol.2020.1127. [Epub vor Druck]

ZUSAMMENFASSUNG

Bedeutung: Der Ausbruch der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) in Wuhan, China, ist schwerwiegend und hat das Potenzial, zu einer weltweiten Epidemie zu werden. In mehreren Studien wurden die typischen klinischen Manifestationen beschrieben, darunter Fieber, Husten, Durchfall und Müdigkeit.
Nach unserem besten Wissen wurden jedoch bei Patienten mit COVID-19 keine neurologischen Manifestationen gemeldet.

Ziel: Untersuchen Sie die neurologischen Manifestationen von Patienten mit COVID-19.

Design, Setting und Teilnehmer: Es handelt sich um eine Fallserie retrospektiver Beobachtungen. Die Daten wurden vom 16. Januar 2020 bis zum 19. Februar 2020 in drei als COVID-3-Zentren ausgewiesenen Spezialpflegezentren (Hauptbezirk, Westzweig und Tumorzentrum) im Union Hospital der Universität für Wissenschaft und Technologie in Huazhong in Wuhan gesammelt. China. An der Studie nahmen 19 hospitalisierte Patienten mit einer im Labor bestätigten Diagnose einer Coronavirus-214-Infektion teil.

Wichtigste Ergebnisse und Maßnahmen: Klinische Daten wurden aus elektronischen Krankenakten extrahiert. Die Daten für alle neurologischen Symptome wurden von zwei erfahrenen Neurologen überprüft.
Neurologische Manifestationen wurden in drei Kategorien eingeteilt:

  • Manifestationen des Zentralnervensystems (Schwindel, Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, akute zerebrovaskuläre Erkrankungen, Ataxie und Krampfanfälle),
  • Manifestationen des peripheren Nervensystems (Geschmacksstörung, Geruchsstörung, Sehbehinderung und Nervenschmerzen)
  • Manifestationen einer Skelettmuskelverletzung.

 

Ergebnisse: Von 214 Patienten (mittleres [SD]-Alter: 52,7 [15,5] Jahre; 87 Männer [40,7 %]) mit COVID-19 hatten 126 Patienten (58,9 %) eine nicht schwere Infektion und 88 Patienten (41,1 %) eine schwere Infektion auf ihren Atemwegsstatus.

  • Insgesamt wiesen 78 Patienten (36,4 %) im Vergleich zu Patienten mit nicht schwerer Infektion neurologische Manifestationen auf.

Im Vergleich zu Patienten mit einer nicht schweren Infektion haben Patienten mit einer schweren Infektion:

  • sie waren älter
  • Hatte weitere Grunderkrankungen, insbesondere Bluthochdruck
  • Sie zeigten weniger typische Symptome von COVID-19, wie Fieber und Husten.

Patienten mit einer schwereren Erkrankung hatten mehr neurologische Manifestationen, wie zum Beispiel:

  • akute zerebrovaskuläre Erkrankungen (5 [5.7 %] vs. 1 [0.8 %])
  • Verändertes Bewusstsein (13 [14.8 %] vs. 3 [2.4 %])
  • Skelettmuskelverletzung (17 [19,3 %] vs. 6 [4,8 %]).

 

Schlussfolgerungen und Relevanz: Bei Patienten mit COVID-19 treten häufig neurologische Manifestationen auf. Während der Epidemieperiode von COVID-19 sollten Ärzte bei Patienten mit neurologischen Manifestationen als Differenzialdiagnose ein schweres akutes respiratorisches Syndrom aufgrund einer Coronavirus-2-Infektion vermuten, um Diagnoseverzögerungen oder Fehldiagnosen zu vermeiden und die Gelegenheit zur Behandlung und Verhinderung einer höheren Übertragung zu verpassen.