Merkmale der Augenbefunde von Patienten mit Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) in der Provinz Hubei, China

Hussin A. Rothana, Siddappa N. Byrareddy

Merkmale der Augenbefunde von Patienten mit Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) in der Provinz Hubei, China

PingWu, Fang Duan, Chunhua Luo, Qiang Liu, Xingguang Qu, Liang Liang, KailiWu

JAMA Ophthalmol. 2020. März 31. doi: 10.1001/jamaophthalmol.2020.1291. [Epub vor Druck]

ZUSAMMENFASSUNG

Bedeutung: Während der Ausbruch der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) in China und weltweit mehr als 100.000 Menschen infizierte, gibt es nur wenige Berichte über den Zusammenhang zwischen dem schweren akuten respiratorischen Syndrom Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) und Augenanomalien.
Das Verständnis der Augenmanifestationen von Patienten mit COVID-19 durch Augenärzte und andere Spezialisten kann die Diagnose und Prävention der Krankheitsübertragung erleichtern.

Ziel: Untersuchung von Augenmanifestationen und Virusprävalenz in der Bindehaut von Patienten mit COVID-19.

Design, Passform und Teilnehmer: In dieser Fallserie wurden COVID-19-Patienten, die vom 9. bis 15. Februar 2020 in einem Krankenhauszentrum in der Provinz Hubei, China, behandelt wurden, retrospektiv auf Augenmanifestationen untersucht.
Während des Behandlungszeitraums wurden Augenzeichen und -symptome sowie Bluttestergebnisse und RT-PCT von Nasopharynx- und Bindehautabstrichen auf SARS-CoV-2 analysiert.

Wichtigste Ergebnisse und Maßnahmen: Augenzeichen und -symptome sowie Ergebnisse von Bluttests und RT-PCR auf SARS-CoV-2.

Ergebnisse: Von den 38 eingeschlossenen Patienten mit klinisch bestätigtem COVID-19 waren 25 (65.8 %) Männer und das Durchschnittsalter (SD) betrug 65,8 (16,6) Jahre. Unter ihnen hatten 28 Patienten (73,7 %) positive Ergebnisse für COVID-19 in der RT-PCR von Nasopharyngealabstrichen, und von diesen zeigten 2 Patienten (5,2 %) auch positive Ergebnisse für SARS-CoV-2 in ihrer Bindehaut wie bei nasopharyngealen Proben:

  • Insgesamt 12 von 38 Patienten (31.6 %; 95 %-KI: 17.5–48.7) hatten Augenmanifestationen, die auf eine Konjunktivitis hindeuteten, darunter Bindehauthyperämie, Chemosis, Augenepiphora oder erhöhte Sekretion.
  • Einer univariaten Analyse zufolge wiesen Patienten mit Augensymptomen mit größerer Wahrscheinlichkeit eine höhere Anzahl weißer Blutkörperchen und Neutrophilen sowie höhere Werte an Procalcitonin, C-reaktivem Protein und Laktatdehydrogenase auf als Patienten ohne Augensymptome.
  • Darüber hinaus zeigten 11 der 12 Patienten mit Augenanomalien (91.7 %; 95 %-KI: 61.5–99.8) positive Ergebnisse für SARS-CoV-2 in der RT-PCR von Nasopharyngealabstrichen. Davon hatten 2 (16,7 %) positive Ergebnisse für SARS-CoV-2 in der RT-PCR sowohl in Bindehaut- als auch in Nasopharyngealabstrichen.

Schlussfolgerungen und Relevanz: In dieser Studie hatte ein Drittel der COVID-19-Patienten Augenanomalien, die häufig bei Patienten mit schwererem COVID-19 auftraten. Obwohl die Prävalenz von SARS-CoV-2 in Tränen gering ist, ist eine Übertragung über die Augen möglich.